Der Netzpython
(python reticulatus) ist die größte lebende Pythonart. In seiner Nominatform
kann er in Ausnahmefällen über 8m werden, Tiere über 7m sind jedoch schon eine
Seltenheit. Die durchschnittliche Länge beträgt bei den weiblichen Tieren ca. 5
- 6 m und bei Männchen ca. 3,5 - 4,5 m.
Die Vielfalt der Localformen
von Pyhon reticulatus ist sicherlich noch nicht vollständig gesichtet.
Es tauchen immer neue Varianten, Farb- und
Zeichnungsmutationen auf. Der Netzpython ist sicher einzigartig in seiner
Vielfalt bezüglich Färbung, Zeichnung und Größe.
Viele der Varianten sind der Körperlänge nach im
mittelgroßen Bereich anzusiedeln. Dazu zählen bestimmt Lokalpopulationen aus
folgenden Verbreitungsgebieten: Bali, Jampea, Kayuadi, Ambon, Selayar, Kupang
Island, Halmahera und Seram.
Beispiele aus dem Filaretic-Bestand zeigen, dass ein
10 Jahre altes Bali und Kayuadi Weibchen bei gutem Ernährungszustand ca. 3,6m
messen. Die Böcke dagegen bei 3m.
Die wirkliche Zwergform hingegen ist nur in einem
geographisch sehr kleinen Gebiet zu finden. Die wahren Zwerge unter den
Netzpythons von Madu Island und Kalaotoa, weisen ein deutlich vermindertes
Längenwachstum auf. Ein 8 Jahre altes und gut gefüttertes Kalaotoa Weibchen
misst gerade einmal 2 Meter.
Das Potenzial für den typischen Größenwuchs haben die
Retics aus Sumatra, Sulawesi und Java. Aber auch auf den Philippinen sind Tiere
um 7m gefunden worden.
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Ich lese immer noch von durchschnittlichen 7-10m! Es
ist durchaus nicht selten, dass ein Reticulatus bei 4,5m endet, obwohl er ein
guter Fresser ist. Es muss beim Kauf eines Reticbabys nicht extra ein Apartment
angeschafft werden. Ein Mensch kann auch über 2,10 m werden, deshalb werden bei
Babyzuwachs keine Türrahmen vergrößert, oder?
Der Netzpython ist ein
Großpython, dessen sollte man sich bewusst sein, aber man sollte Abstand vom
Reich der Fabelwesen nehmen.
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Viele mir bekannte Halter berichten über
erstaunliche Intelligenzleistungen (für eine Schlange wohlgemerkt). Ein über 6m
große Reticulatusweibchen, seit über 13 Jahren bei einem Pfleger, ist beim
Betreten des Raums vom Besitzer ruhig und lässt sich ohne Regung anfassen. Eine
fremde Person betritt den Raum allein und das Tier reagiert, wird unruhig und
versucht einen Angriff. Erkennt der Python reticulatus seinen Pfleger? Die
Pflege eine Netzpythons sollte langfristig durchgeführt werden. Das Kaufen und
Verkaufen von Tieren, was leider heutzutage immer wieder vorkommt, ist
unprofessionell und verwerflich. Man sollte sich im Vorfeld des Kaufes eines
solchen Reptiles ausgiebig überlegen, ob Platz, finanzielle Möglichkeiten und
Erfahrung diesbezüglich ausreichend sind. Alles andere schadet der gesamten
Szene. Auch die Zucht solle wohl überlegt sein. Kann ich die Jungtiere
lanfristig mit Futter versorgen, wenn ich sie nicht in kurzer Zeit verkaufen
kann? Auch die Art der Verpaarung sollte gut überlegt sein. Sogenannte possible
het. Tiere zu produzieren ist unsinnig. Immer wieder lese ich von in Prozenten
angegeben Dwarfanteilen, diese Verkaufsstrategie ist völlig blödsinnig und
irreführend.
Ein
jähriges Tigerreticmännchen entweicht dem Terrarium durch ein eingehaktes
Lüftungsgitter (über Jahre ist durch die Lüftung nie ein Tier entkommen).
Mehrere Tage hintereinander entweicht er immer wieder durch diese Lüftung, die
er geschickt mit der Schnauze und Körperkraft aufhebeln muss. Nach 4-wöchigem
Aufenthalt in einem anderen Becken kommt er wieder in das besagte Terrarium,
nach nur kurzer Zeit sucht er wieder den bekannten Fluchtweg auf.
Ein meiner
Meinung nach erstaunliches Erinnerungsvermögen.
Es gibt viele kleine
Geschichten von Haltern dieses Großpythons. Alle mir bekannten Erlebnisse zu
schildern, würde hier
den Rahmen sprengen. Aber es ist Beweis genug, dass der Netzpython der wohl
intelligenteste Angehörige seiner Gattung ist.
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Das Verbreitungsgebiet des Netzpython erstreckt sich in der Ost-West Ausdehnung auf ca. 2000 km, in der Nord-Süd Ausdehnung ca. 1500 km. Bei dieser Verbreitung kann man sich vorstellen, dass Mutationen von Farbe und Musterung innerhalb dieser Art auftreten. Ebenso die evolutionsbedingte Anpassung der Größe an den Lebensraum. So ist die Weitergabe der phänotypischen Merkmale bei Mutationen in einer Zucht ebenso interessant, wie eine gezielte Nachzucht der lokal typischen Formen des Netzpython.